Läufig – ein Hundejahr

Musikalisches Erzähltheater

Hunde lassen niemanden kalt. Sie werden geliebt und gefürchtet, gehasst und gehätschelt. Die einen sehen rot bei jedem Hundekot. Andere gehen für ihren Liebling durchs Feuer. Und bei den dritten nimmt das Herz den Verstand an die Leine: sie wollten zwar nie einen Hund, würden ihn aber um keinen Preis wieder hergeben.

Beni Halter zum Beispiel. Bis zu seinem Vierzigsten hat er sich erfolgreich gegen jede Art von Haustieren gewehrt. Dann wird er von Familie und Freunden mit einem Vierbeiner beglückt. Einem geschenkten Hund schaut man nicht in den Schlund, mahnt ihn ein Kumpel. So schickt sich Beni in seine neue Aufgabe. Ein turbulentes Jahr nimmt seinen Lauf. Und Halter kommt dabei ganz schön auf den Hund. Aber lassen wir Philipp Galizia und seinen Kontrabass erzählen. Knochentrocken, mit Schalk und Biss.

Pressestimmen

«Dinge über das Halten von Hunden muss der ungewollte Hundehalter Beni Halter lernen. Ihm dabei zuzusehen/-hören ist zum Hundetränen-Lachen…»

St. Galler Tagblatt, 25.4.2008

ZüriTipp (20.02.2008)

«Philipp Galizia gehört zu den Originalen in der Schweizer Kleinkunstszene. Der gelernte Kontrabassist Galizia arbeitete ab 1993 beim schrägen Volksmusikunternehmen Familie Trüeb und sammelte später beim Pfannestil Chammer Sexdeet Erfahrungen für seine Solokarriere. Seine Stücke sind stets leicht morbide Landgeschichten.»

Wohler Anzeiger (11.03.2008)

«Die Klänge des Kontrabasses bilden den perfekten Soundtrack zu den eher traurigen Geschichten von Galizia. Und wenn dieser in einem der Lieder Hundenamen zur Weinkarte, zu Käsesorten oder zu einem Angebot des Take-away-Standes verwandelt, dann entsteht ganz plötzlich grosse Kunst. Galizia in Hochform eben. Eine Mischung zwischen Pausenclown und Verlierertyp.»

Zürcher Oberländer (29.09.2008)

«Philipp Galizia ist ein vielseitiger Entertainer. Mit Feingefühl begleitet seine Mimik die kleinen Tragödien lebhaft, ohne dass das Spiel aufgesetzt wirkt oder ins übertriebene Theater kippt. Läufig beleuchtet Menschliches und Allzumenschliches mit tierischem Witz und bietet Unterhaltung auf hohen Niveau»

St.Galler Tagblatt (25.04.2008)

«Hündische Liebe. Den Sack von vorne über den Kot stülpen». Solche und andere Dinge über das Halten von Hunden muss der ungewollte Hundehalter Beni Halter lernen. Ihm dabei zuzusehen/-hören ist zum Hundetränen-Lachen.

Ein Schlaumeier, dieser Galizia delicium. Ein Verwandlungskünstler von Himmels Gnaden. Von Köbi Engel, den er in seinem letzten Programm verkörperte, zu Beni Halter, dem Hundehalter. Das heisst, zu einem, der eigentlich gar nie einen Hund wollte und dann zum Vierzigsten einen geschenkt bekam. Ein gemeinsames Geschenk von seiner Frau Ines und den Kollegen aus der Dixie-Band. Keinen Reinrassigen, aber einen Anhänglichen, der ihn und Iris zwecks ungestörter Zweisamkeit ins Gästezimmer vertreibt.

Der ausgebildete Musiker Philipp Galizia liefert unter der Regie des auch für die Texte verantwortlichen Adrian Meyer einmal mehr eine tierisch gute Nummer ab. In seiner stubenhaft-linkischen Gummischlarpen-Manier hält er das Publikum neunzig pausenlose Minuten an der Lacher-Leine»

Aargauer Zeitung / MLZ (26.02.2008)

«Hündeler sind auch Menschen. Kommt ein Mann auf den Hund, kann das auch für Vierbeiner-lose Zweibeiner eine höchst vergnügliche Angelegenheit sein.

Anlageberater Beni Halter bringt es auf den Punkt: «Mit de Hünd isch es wie mit em Röike: Äntwäder bisch Hündeler oder bisch Nicht-Hündeler. Da’sch irgendwie genetisch.» Halter wird wider Willen Hundehalter: «Satan», ein Mischling vom Bauernhof, ist ein Geschenk zum 40. Geburtstag. Zwischen Robidog-Säckchen und Haaren im Nüsslisalat nimmt das Schicksal in «Läufig › ein Hundejahr» bis zur Vaterschaftsklage unaufhaltsam seinen Lauf.

Aus dem hilflosen Wollknäuel wird ein ausgewachsenes vierbeiniges Schlitzohr; aus Beni, der nie einen Hund wollte, ein ausgewachsener Hundefan. Ersteres ist naturbedingt, Zweitens eine Entwicklung, die wohl nur jene Zweibeiner zu überraschen vermag, denen nie auch nur annähernd Ähnliches widerfuhr. Das mag in einem Theaterpublikum auf den einen und die anderen sehr wohl zutreffen. Was nichts daran ändert, dass «Satan» und sein Herrchen Hündelern genauso wie Nicht-Hündelern höchst vergnügliche 70 Minuten bescheren. Genau genommen tun das der Wohler Autor und Regisseur Adrian Meyer und der Schauspieler Philipp Galizia aus Muri, durch Noten unterstützt vom Zürcher Michael Wernli.

Im Badener Theater im Kornhaus (ThiK) wurde mit «Läufig › ein Hundejahr» ein Abend ohne Gebell und Gekläffe, aber mit viel Schmunzeln und Lachen aus der Taufe gehoben. Benis Metamorphose wird dem Publikum mit der Leichtigkeit ungekünstelten Selbstverständnisses vorgeführt. Adrian Meyers Text bringt die Dinge ebenso klar wie humorig auf den Punkt. Liebevoll, ironisch abgeschmeckt und mit etwas Satire gepfeffert, wird der Mensch im Spiegelbild seines Hundes sichtbar gemacht. Da wird der nicht selten ganz normale Wahnsinn des (über)durchschnittlichen Hündelers ebenso träf thematisiert wie Allzumenschliches.

In billigen Trainerhosen, Adiletten, Hemd und Krawatte lässt Galizia Benis Verwandlung retrospektiv mal mit dem schier ungläubigen Staunen eines Kindes, mal mit seufzender Selbsterkenntnis Revue passieren. Dabei wäre Galizia nicht er, würden der Griff in die Bass-Saiten und ein Hauch von Gesang fehlen. Das Lied über die Zuordnung von Hunderassen in die Kapitel «Wein», «Käse» und «Take-away» ist eines von vielen Highlights an diesem begeisternden und nicht nur für Hündeler höchst unterhaltsamen Abend.